Personal- und Organisationsentwicklung
Personal- und Organisationsentwicklung
Ein professionelles Orchester gilt als der Mikrokosmos des tatsächlichen Lebens. Alles, was sich in einer Gesellschaft oder auch nur in einem Großunternehmen an Zwischenmenschlichem abspielt, findet in Miniaturform auch innerhalb eines Orchesterbetriebes statt. Er ist ein Biotop, ein eigener Organismus im Kunstbetrieb.
Das Orchestermanagement muss sowohl das künstlerische wie das nichtkünstlerische Personal angemessen führen und seine Potenziale entwickeln. Wenn sich Musiker nach einigen Jahren im Orchester nur noch als musikalische Erfüllungsgehilfen verstehen, läuft etwas falsch. Das Gleiche gilt, wenn die Mitarbeiter der Orchesterverwaltung über das Orchester von denen da unten oder die Orchestermitglieder von denen da oben sprechen. Was wissen Musiker eigentlich von dem, was die Orchesterverwaltung letztlich nur für sie tut? Die Hierarchien und Strukturen, in denen öffentlich finanzierte Theater und Orchester organisiert sind, haben sich gegenüber anderen Organisationsbereichen, z.B. in der freien Wirtschaft, in den letzten hundert Jahren kaum verändert. Häufig wird aus Sicht der Musiker autoritär geführt. Auch im täglichen Arbeitsprozess von Orchestern entstehen Frustrationspotenziale, Reibungen und Konflikte. Bleiben diese unbearbeitet und unreflektiert, können sie zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen und Beeinträchtigungen des Arbeits- und Betriebsklimas führen.
Die Mitarbeiterzufriedenheit im Orchester und in der Verwaltung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor für den Erfolg des Gesamtbetriebes. Jeder Musiker, jeder Mitarbeiter des Orchesterbetriebes ist ein potenzieller Botschafter seines Unternehmens. Er sollte entsprechend wertgeschätzt werden. Zufriedene, von ihrer Arbeit überzeugte Mitarbeiter strahlen nach innen und außen und sind ein wesentlicher Faktor im Beziehungsmarketing.
Mehr dazu im Buch „Orchestermanagement“ im Kapitel Personal- und Organisationsentwicklung.